Wer im Mai ...
... den Weg in die Gärtnerei und das Arboretum findet, dem fallen sicherlich die reich blühenden Bäume gleich am Eingang oder im Gartencafé auf. Drei sehr unterschiedliche Arten des Judasbaum (Cercis) aus der Familie der Hülsenfrüchte (Fabaceae) gedeihen hier am Niederrhein prächtig, obwohl ihre Heimat die mediterranen Gefilde der Nordhalbkugel sind, überwiegend in Asien und Nordamerika. Aus dem Mittelmeerraum stammt Cercis siliquastrum, der Gewöhnliche Judasbaum. Der deutsche Name (aber auch im Englischen Judas Tree oder Französischen Arbre de Judée) weist tief in den christlichen Glauben hinein, denn an einem solchen Baum soll sich der Apostel Judas erhängt haben, nachdem er Jesus verraten hatte. Die botanische Bezeichnung Cercis geht zurück auf griech. kerkis, womit ein Weberschiffchen bezeichnet wird, dem die braunen Schoten der typischen Hülsenfrüchte ähneln.
Cercis griffithii ist in Afghanistan, dem Iran und Zentralasien beheimatet, während C. racemosa in den chinesischen Provinzen Guizhou, Hubei, Sichuan und Yunnan zuhause ist. Allen Judasbäumen gemein ist die Stammblütigkeit (Kauliflorie). Was es damit auf sich hat, davon erzählt eine Beetgeschichte.