Der Kalifornische Berglorbeer (Umbellularia californica) gilt in Deutschland nur in milden Lagen als winterhart (Winterhärtezone 8a nach Roloff & Bärtels, Flora der Gehölze, 2014). Seit Mitte der 80er Jahre ist der Baum aus den Küstenregionen Oregons und Kaliforniens (daher der Artname) im Arboretum zu einem bemerkenswerten Exemplar herangewachsen. Er steht an der Südecke des Gewächshauses – Besuchern der Thementage wird er vielleicht aufgefallen sein, wenn sie im Gartencafé ein Plätzchen gefunden haben. Das niederrheinische Klima liegt dem Berglorbeer offensichtlich sehr. Auch die Unbilden der letzten Jahre, seien es die sehr trockenen Sommer oder die winterlichen Stürme, haben dem immergrünen Gehölz nicht zugesetzt. Um so erstaunlicher, daß er in unseren Gefilden nicht häufiger anzutreffen ist. Besonders im winterlichen Garten ist der kleine Baum mit den dunkelgrünen Blättern ein Blickfang. Geht der Wind durch die Krone, wiegen sich die Zweige wie bei Weiden, allerdings auch im Winter belaubt. Die glänzenden Blätter erinnern an Gewürzlorbeer (Laurus nobilis), zu dessen botanischer Familie, den Lorbeergewächsen (Lauraceae), Umbellularia gehört. Die Blätter verströmen einen intensiven aromatischen Duft, wenn sie zerrieben werden. Über ihre Verwendung läßt sich Widersprüchliches finden: einerseits ähnlich dem in unseren Küchen weit verbreiteten Lorbeer, allerdings wohl deutlich sparsamer; andererseits wird aufgrund der Inhaltsstoffe kein Verzehr empfohlen. Wir raten also ab! Der Berglorbeer hat auch jenseits der Kulinarik genug zu bieten.
Die Blüten erscheinen früh im Jahr, mitunter ab Ende Januar, in jedem Fall vor dem Neuaustrieb des Laubs. Sie stehen in achselständigen Dolden und bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit, denn mit Größe oder auffälliger Blütenfarbe prunkt der Berglorbeer nicht. Es entwickeln sich eiförmige, zunächst grüne Früchte, die in der Reife purpurrot werden und je einen Samen enthalten. In den letzten Jahren fruchtete unser Baum regelmäßig und die Aussaat ist geglückt. Wir können die ersten Jungpflanzen anbieten.